Im Rahmen der Finissage der Jubiläumsausstellung «40 I 40»
14 Uhr: Barbara Marie Hofmann liest aus ihrem Gedichtband
HALBES AUGE BLAUE TAUBE (edition neje tieden, 2024)
Sie nickt. Sie wartet.
Versucht es. Atmet. Hebt ab.
Die Luft ist lang. Die Straße tief.
Sie zählt das Zimmer. Streichelt die Uhr.
Weitet das Fenster. Ruft Namen.
Keiner kommt.


Bilder: Stoffe (links), Lefthandsentences (rechts), zVg
Barbara Marie Hofmanns Lyrikdebüt trägt den Titel HALBES AUGE BLAUE TAUBE (edition neje tieden Hamburg 2024). Zur Finissage der Jubiläums-Ausstellung «40 I 40» in der Vebikus Kunsthalle Schaffhausen liest Barbara Marie Hofmann aus HALBES AUGE BLAUE TAUBE sowie neue Texte. Begleitend zur Lesung gibt Hofmann Einblicke in ihre Arbeit, ihre Text- und Schreibwerkstatt.
Barbara Marie Hofmann (*1988) ist Lyrikerin und Künstlerin. Sie arbeitet mit mehrsprachigen Ansätzen und interdisziplinären Kollaborationen (Bildende Kunst, Tanz, Performance, Theater). Ihre Gedichte wurden in Anthologien und Zeitschriften veröffentlicht. Ihre Theaterstücke und szenischen Texte wurden in Deutschland, der Schweiz und den USA inszeniert. Als Autorin ist sie Teil des HIDALGO Kollektivs München.
Hofmanns Zugang zur Sprache ist melodisch, spielerisch, feingliedrig. Das finale Erscheinungsbild eines Textes ist wandelbar. Oftmals entstehen aus ersten Gedichten später weitere Arbeiten, in denen Worte neuen Boden finden: handwerkliche Textobjekte aus Metall, Stein oder Textil, Textinstallationen im öffentlichen Raum oder auch kollaborative Sound-Arbeiten mit sprachlichem Einsatz. Zur ihrer täglichen Arbeitspraxis zählen die lefthandsentences, die Hofmann als Rechtshänderin mit der linken Hand schreibt. Kurze Notizen und Fragmente, von Alltagssituationen inspiriert, die sich in der Fragilität ihres Schriftbildes gegen die scheinbare Sicherheit der Realität stellen.
Aus dem Klappentext von Sirka Elspaß zum Lyrikband HALBES AUGE BLAUE TAUBE:
«Das Mobiliar des Hauses, der Flug der Schwalben, der Gedanke an Zitronen: In der Welt, in der sich die Gedichte von Barbara Marie Hofmann bewegen, geben sich die einfachen Dinge die Hand. Ein tröstlicher Blick auf die alltäglichen Räume und Gewohnheiten ringt zunehmend mit dem Wissen um die Schwere der Realität und findet auch im Märchen wenig Zuspruch: Blue birds, dark days – das eine lässt sich vom anderen nicht trennen. Die Liebe ist dem Geheul genauso nah, wie die Kindheit dem Schmerz, der Körper dem Tod, die grünen Erbsen den leeren Konservendosen. Gedichte, die dem Unumgänglichen zärtlich begegnen und gerade darin ihren Trost finden.»
barbaramariehofmann.com
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